Fettverbrennungspuls: Mythos oder Wahrheit?

Wer abnehmen möchte, wird früher oder später auch über den Begriff Fettverbrennungspuls stolpern.

Wer bei seinem Training darauf achtet, seinen Puls in diesem Bereich zu halten, verbrennt mehr Fett und nimmt dadurch auch schneller ab. So lautet zumindest die Theorie, die hinter dem Fettverbrennungspuls steckt.

Die Theorie

Unserem Körper stehen zwei Energiequellen zur Verfügung. Zum einen sind das Kohlenhydrate, die unter anderem als Glykogen in unseren Muskeln gespeichert sind. Und zum anderen sind das Fettsäuren, die wir entweder über die Nahrung aufgenommen oder als Fettreserven eingelagert haben.

Um das Prinzip des Fettverbrennungspuls zu verstehen, muss man wissen, dass der Körper stets beide Energiequellen nutzt. Er verbrennt den ganzen Tag über sowohl Fett als auch Kohlenhydrate.

Allerdings sinkt der prozentuale Anteil an Fett mit steigender körperlicher Belastung. Bei moderater Anstrengung ist er hingegen besonders hoch und der Körper verbrennt mehr Fett als Kohlenhydrate.

Genau an diesem Punkt kommt der Puls, beziehungsweise der Fettverbrennungspuls, ins Spiel. Denn anhand seiner Höhe lässt sich feststellen, woher der Körper gerade seine Energie bezieht.

Für das Training in der sogenannten Fettverbrennungszone sollte der Pulsschlag bei ungefähr 110 oder 120 Schlägen in der Minute liegen. Ist das der Fall, nutzt der Körper etwa 30 Prozent Kohlenhydrate und 70 Prozent Fett als Energiequelle für das Training.

Steigt der Pulsschlag hingegen auf 150 Schläge und mehr, sinkt der prozentuale Anteil von Fett deutlich und kann bei nur noch 40 Prozent liegen.

Die Praxis

Diese Veränderungen bei der Energiegewinnung während des Trainings sind die Grundlage für die Empfehlung mit dem sogenannten Fettverbrennungspuls zu trainieren, um so mehr Fett zu verlieren und schneller abzunehmen.

Allerdings hält diese Theorie einer kritischen Überprüfung nicht stand. Denn in der Praxis ist es so, dass zum Abnehmen einzig und allein die während des Workouts verbrauchten Kalorien eine Rolle spielen.

Je schneller man läuft, desto höher ist der Kalorienverbrauch. Ein 30-minütiges Training mit Fettverbrennungspuls hat deshalb weniger Auswirkungen auf den Gewichtsverlust, als ein schneller Lauf mit höherem Pulsschlag, bei dem möglicherweise noch einige Intervallläufe absolviert werden.

Fazit

Auch wenn die Theorie des Fettverbrennungspuls zunächst logisch klingt, bringt sie in Wahrheit keinen Vorteil. Wer Cardio Training zum Abnehmen nutzen möchte, sollte sich deshalb nicht zu sehr auf die richtige Pulsfrequenz konzentrieren.

Wichtiger ist es zu lernen, auf den Körper zu hören, regelmäßig zu trainieren und Stück für Stück besser zu werden. Wer zusätzlich noch auf die richtige Ernährung achtet, wird garantiert auch schon bald einen flachen Bauch bekommen.